(CIS-intern) – Duo Zhok – Klezmer aus tiefer Seele. Da jauchzt und seufzt die Klarinette zu lebhaften Akkordeon-Ryhthmen, die Geige fegt über bunte Gitarren-Harmonien und die Bratsche verschmilzt mit treibenden Bassläufen.
Klezmer und jiddische Lieder erklingen am Sonnabend, 27. Januar, in der Erlöserkirche Owschlag. Um 19.30 Uhr präsentieren Sabine Lempelius (Violine, Viola, Akkordeon, Gesang) und Gerhard Breier (Klarinette, Gitarre, Kontrabass, Gesang) als Duo Zhok ihr neues, extra aus Anlass des „Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ erarbeitetes Programm. Neben Musik gibt es interessante Hintergrundinformationen und teils in Konzentrationslagern entstandene Texte zu hören.
Foto: Presse Duo Zhok
Als Musik der osteuropäischen Juden hat Klezmer einen besonderen Bezug zum Gedenktag, der in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1996 ins Leben gerufen wurde. Seit 2005 ist der 27. Januar – der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz – auf der Grundlage eines Beschlusses der Vollversammlung der Vereinten Nationen zugleich der „Internationale Holocaust-Gedenktag“.
Klezmer (wörtlich „Gefäß des Liedes“) ist eine aus dem Judentum stammende Volksmusiktradition. Etwa um das 15. Jahrhundert entwickelten Musikanten eine Tradition weltlicher, nichtliturgischer jüdischer Musik. Sie orientierten sich an religiösen Traditionen, die bis in biblische Zeiten zurückreichen. Ihre musikalische Ausdrucksweise entwickelte sich indessen – in Deutschland mit „Zwangsunterbrechungen“ – weiter bis in die Gegenwart. Seit den 1970er Jahren erlebt Klezmer eine weltweite Renaissance. Das Repertoire besteht vor allem aus Instrumental-Titeln zur Begleitung von Hochzeiten und anderen Festen.
Sabine Lempelius und Gerhard Breier vom Duo Zhok widmen sich seit 20 Jahren leidenschaftlich und hingebungsvoll gleichermaßen der authentischen wie innovativen Interpretation traditioneller Klezmerstücke und jiddischer Lieder. Zudem finden auch Eigenkompositionen Platz im umfangreichen, ständig aktualisierten Repertoire. Ist doch Klezmer für das Duo eher Bekenntnis als Stilrichtung. Die Melodien von überschwänglich lebensbejahend, munter und fröhlich bis besinnlich und andächtig, die Rhythmen von wiegend bis mitreißend – Musik mit Seele und Herz, Temperament und Hingabe, voller Emotionen und Lebensfreude: Das ist der gemeinsame Nenner von Sabine Lempelius und Gerhard Breier.
Die Besetzung als kompaktes „Doppel-Duo“ bietet größtmögliche musikalische Vielfalt und Freiheit: Mal führt die Geige, mal die Klarinette, das Akkordeon bringt harmonische Weite ins Spiel, die Gitarre markiert abwechslungsreiche Rhythmen, dazu gesellt sich zweistimmiger Gesang.
Sabine Lempelius war Gründungsmitglied der Kieler „Chuzpenics“, mit denen sie zwei CDs einspielte, Gerhard Breier erhielt unter anderem für sein Bandprojekt „Klezmerics“ den Kulturförderpreis des Landes Schleswig-Holstein. Zu seinen Arbeiten zählen Auftragskompositionen („Neue Musik gegen rechts“) und Produktionen für das mit dem Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnete Projekt „O bittre Zeit – Lagerlieder 1933 bis 1945“ des Dokumentations- und Informationszentrums Emslandlager.
Klezmer und jiddische Lieder mit dem Duo Zhok zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ am Sonnabend, 27. Januar 2018, um 19.30 Uhr in der Erlöserkirche Owschlag.
Konzertreisen mit diversen Bands führten die beiden Vollblutmusiker unter anderem nach Bayreuth, Leipzig, Krakau in Polen oder Odense in Dänemark. Der Eintritt zum Owschlager Konzert ist frei, um Spenden wird gebeten. Infos im Internet unter www.zhok.de