(CIS-intern) – Wegen des großen Erfolges geht die Ausstellung „Erhard Göttlicher – Schindlers Liste“ im Jüdischen Museum Rendsburg in die Verlängerung. Bis 10. Juli präsentiert nun das Museum Göttlichers Illustrationen zu dem Roman „Schindlers Liste“ von Thomas Keneally. Eigentlich sollte am kommenden Wochenende Schluss sein. Der Roman war 1983 als Vorabdruck in der Zeitschrift „stern“ mit den Illustrationen von Erhard Göttlicher erschienen.
Foto: Erhard Göttlicher
„Die Resonanz zeigt uns, dass die Beschäftigung unserer Besucher mit diesen sehr eindrucksvollen Bildern und der Person Oskar Schindler noch nicht abgeschlossen
ist“, sagt Museumsleiter Dr. Carsten Fleischhauer. Faszination übe in der Rezeption die Gebrochenheit Schindlers aus: Auf der einen Seite der Lebemann und Kriegsgewinnler, der NS-Sympathisant und Duzfreund eines grausamen KZKommandanten – auf der anderen der Held, der weniger aus politischer Überzeugung als aus echter Menschlichkeit so viele Mitmenschen wie möglich vor dem Tod retten will und dafür seine eigene Existenz aufs Spiel setzt. Oskar Schindler war kein strahlender Held. Aber im Gegensatz zu den meisten seiner Zeitgenossen in Deutschland hat er sich in einer schicksalhaften Phase seines Lebens entschieden, das Richtige zu tun und im Sinne der Menschlichkeit zu handeln.
In dem Schindler-Zyklus werden 15 Schlüsselszenen des Buchs – 1982 als Vorabdruck in der Illustrierten „Stern“ erschienen – mit schonungsloser Genauigkeit bildlich umgesetzt. Als zweiten Hauptteil präsentiert die Ausstellung 34 Werke Erhard Göttlichers, die in Auseinandersetzung mit Volksstücken des österreichischungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth (1901-1938) entstanden sind. Erstmals seit mehr als 30 Jahren werden Göttlichers Illustrationen zu den Stücken „Italienische Nacht“, „Geschichten aus dem Wiener Wald“, „Kasimir und Karoline“ und „Glaube Liebe Hoffnung“ öffentlich gezeigt.
Der Grafiker und Illustrator Erhard Göttlicher ist unter anderem Mitglied der „Norddeutschen Realisten“ und gilt als einer der wichtigen Künstler unseres Landes.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 12 bis 17 Uhr