(CIS-intern) – Mehr als ein Jahr nach Teilsperrung der Rader Hochbrücke bei Rendsburg infolge von massiven Betonschäden an den Pfeilern haben Statik-Experten jetzt ihr endgültiges Gutachten vorgelegt und für die Brücke eine Restnutzungsdauer von zwölf Jahren berechnet. Wie Verkehrsminister Reinhard Meyer heute (9. September) in Krogaspe sagte, bleibe der Autoverkehr vom Ergebnis der Berechnungen glücklicherweise nahezu unberührt, allerdings würden ab dem 15. September folgende Nutzungseinschränkungen für den Lkw-Verkehr ab 7,5 Tonnen erlassen:
· Tempolimit von 60 km/h für Lkw,
· Lkw-Überholverbot und Mindestabstand von 25 Metern (auch im Stau).
Wie Meyer weiter sagte, bestehen alle anderen seit November letzten Jahres erlassenen Einschränkungen weiterhin fort.
Im Einzelnen sind das:
· weiterhin Sperrung beider Standstreifen,
· weiterhin Gewichts-Höchstgrenze für (genehmigte)
Schwertransporte von maximal 84 Tonnen.
Wie Meyer sagte, sei bereits nach den im Frühjahr öffentlich bekannt gewordenen Zwischenergebnissen der Statiker mit den Vorplanungen für ein Ersatzbauwerk durch den Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH) begonnen worden. „Ich bin mit Bundesverkehrsminister Dobrindt einig, dass die weiteren Schritte – wozu auch ein Monitoring zur Früherkennung weiterer Bauwerksschäden an der Brücke gehört – zügig in Angriff genommen werden“, sagte Meyer. Dazu zähle auch die Ausarbeitung eines Umleitungskonzepts für den Schwerlastverkehr, weil Transporte mit einem Gewicht über 84 Tonnen bis zur Fertigstellung einer neuen Brücke nicht mehr möglich seien. Der Zeitraum zwischen Planungsbeginn und dem Bau der ersten Richtungsfahrbahn der neuen Brücke wird von den Experten auf neun bis zehn Jahre beziffert. „Wir werden mit diesem ehrgeizigen Projekt und der jüngsten Entscheidung des Bundes, am Fehmarnsund gleich zwei neue Brücken zu errichten , endgültig zum Land der Brückenbauer“, so der Minister.
Mit Blick auf die bislang ablehnende Haltung des Bundes gegenüber dem Neubau eines kombinierten Tunnel- oder Brückenbauwerks für Straße und Schiene bei Rade verwies Meyer auf eine von ihm in Auftrag gegebene Verkehrsstudie des Raumes Rendsburg. Zwar lägen die endgültigen Ergebnisse voraussichtlich erst in einem Monat vor, doch sei jetzt schon absehbar, dass mit Blick auf die mehr als 100 Jahre alte Eisenbahnhochbrücke in Rendsburg eine Schienenquerung im Bereich der Rader Brücke langfristig sinnvoll sei. Die laufende Studie soll im Lichte der aktuellen und prognostizierten Verkehrszahlen vor allem die Abhängigkeiten und Folgen möglicher Querungsvarianten für Straße und Schiene beleuchten.
Meyer: „Wir sollten hier nicht denselben Fehler machen, wie einst bei der Planung der Fehmarnbeltquerung. Dort war auch schon bei Abschluss des Staatsvertrages mit Dänemark klar absehbar, dass das drohende Nadelöhr Fehmarnsund nicht mitgedacht wurde.“ Der Bund lehne ein Kombinationsbauwerk bei Rade vor allem mit dem Hinweis ab, dass die Rendsburger Eisenbahnhochbrücke nach der derzeitigen Ertüchtigung noch bis zu 50 Jahre halten werde. „Gleichwohl“, so Meyer, „sollten und werden wir die Planung für den Neubau der Rader Brücke und die damit verbundene Linienführung so anlegen, dass man sich zumindest für eine spätere Eisenbahnquerung im Korridor der Rader Brücke die Tür nicht endgültig zuschlägt.“
Die Kosten für einen Ersatz der Brücke ohne Schienenstrang werden grob auf 200 Millionen Euro geschätzt.
Verantwortlich für diesen Pressetext: Harald Haase | Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein
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